Mittwoch, 3. August 2016

Geschichten aus 1111 Nächten (64)

Der Schmuggler

Der schielende Jean und sein Freund Anton saßen in ihrer Lieblingsspelunke. Die beiden waren bester Laune. Warum? Sie erzählten sich Geschichten aus jenen Tagen, da sie oft mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren.
„Und dann war da die Zeit, als ich immer mit einem Sack Sägespäne über die Grenze fuhr. Rechts und links hing der schwere Sack vom Gepäckträger meines Fahrrads hinab“, hob Jean an.
„Was soll daran verboten sein?“ fragte Tünnes.
„Nun, der Grenzer dachte, ich sei ein Schmuggler.“
„Wie ging er vor?“
„Bei den ersten Malen betaste er den Sack lediglich. Bald jedoch rief er nach dem Spürhund. Einige Wochen später, er hatte noch immer nichts entdeckt, hatte er ein Röntgengerät organisiert. Aber auch mit dem fand er nichts außer Sägespäne.“
Schäl lachte in sich hinein und sog an seinem Kölsch. Sein Freund blickte ihn ungeduldig an.
„Aber nun sag schon: Hast du denn etwas geschmuggelt?“
„Klar“, sagte der Schäl, „Fahrräder.“

Spelunke

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