Mittwoch, 21. Oktober 2015

Geschichten aus 1111 Nächten (61)

Freibier für alle

Es war ein sonniger, warmer Frühlingstag, als Tünnes beschloss, den Delikatessenmarkt am Rudolfplatz zu besuchen. Direkt am ersten Stand, nahe dem Hahnentor, sah er den heiligen Willy seine Waren feilbieten. Scheu näherte er sich dem großen Manne und fragte:
„Heiliger Willy, was verkaufst du hier?“
„Alles, was das Herz begehrt, mein Sohn.“
Der rotnasige Anton staunte, seine vom feuchtfröhlichen Vorabend noch beinahe geschlossenen Augen weiteten sich. Er beschloss, die einmalige Gelegenheit zu nutzen.
„Dann hätte ich gern Frieden und Liebe und Glück auf der Welt. Und Freibier für alle!“
Der heilige Willy aber lächelte: „Da hast du mich wohl missverstanden, Anton. Denn ich verkaufe hier keine Früchte, sondern die Samen.“

Echte Fründe stonn zesamme

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