Mittwoch, 18. Dezember 2013

Geschichten aus 1111 Nächten (47)

Alkohol, Erfindungsreichtum und weibliches Multitasking

Der kleine Anton war beim heiligen Willy zu Besuch, als dieser zu einem seiner gefürchteten Monologe ansetzte. Die Menschen seien doch furchtbar oberflächlich geworden, niemand höre niemandem zu, und Wissenschaft und Fortschritt lägen darnieder.
„Ich hingegen habe soeben eine Methode gefunden, wie ich die Trauben für meinen Messwein zugleich mit Händen und Füßen zerstampfen kann.“
„Wie sollte das gehen, heiligster Willy?“ fragte Anton.
„Ganz einfach: In einen Pressbottich stelle ich mich mit meinen Füßen, wie gehabt. Den anderen hingegen hänge ich über meinem Kopf auf, um die Früchte per Hand zu entsaften. So spare ich beim Keltern die Hälfte der Zeit.“
Anton sah den Willy ungläubig an. „Das klingt genial, Willy. Aber dafür müssten die Trauben im oberen Bottich ja der Schwerkraft trotzen.“
„Das stimmt“, gab der Heilige unumwunden zu. „Aber daran arbeite ich noch.“

Alkohol, Sex und weibliches Multitasking: Dieses ägyptische Relief (um 2000 v. Chr.) zeigt ein kopulierendes Paar. Die Frau trinkt währenddessen per langem Strohhalm aus einem Bierbottich.


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